Ein Jahr als Schulleiter: Ein Rückblick und Ausblick mit Herrn Hirsch

Nachdem das erste Schuljahr als neu ernannter Schulleiter an der Handelslehranstalt Bruchsal fast vergangen ist, nehmen wir diese Zeit zum Anlass, um gemeinsam mit Herrn Hirsch im Rahmen eines Interviews auf seinen Start an der Schule zurückzublicken und einen Ausblick auf die kommenden Entwicklungen zu werfen.

Mit welchen drei Worten würden Sie Ihre ersten Monate als Schulleiter beschreiben?
Mein erstes Jahr lässt sich durch die drei Überbegriffe arbeitsintensiv, spannend/ abwechslungsreich sowie Freude/Spaß beschreiben.

Wählen Sie eines davon aus und erklären Sie uns dieses näher.
Schon bereits der Einstieg im September war spannend, weil ich ein paar Jahre nicht mehr an der Schule unterrichtet hatte, sondern am Kultusministerium eingesetzt war. In dieser Zeit hat sich gerade im Zuge der Digitalisierung einiges im schulischen Alltag geändert, wie das Pflegen eines digitalen Klassenbuchs oder das Bedienen von webuntis. Des Weiteren ist es im schulischen Alltag immer wieder spannend und abwechslungsreich, sich mit neuen Themen auseinanderzusetzen, mit denen man sich zuvor noch nicht beschäftigt hatte.

Was hat Sie dazu motiviert, die Position als Schulleiter der HLA Bruchsal anzunehmen?
Während meiner langen Zeit in der Verwaltung hat mir die Pädagogik, die immer weiter in den Hintergrund gerückt ist, zunehmend gefehlt. Es ist mir wichtig, wieder aktiv pädagogisch mitwirken zu können sowie die Lernlandschaft in der Rolle als Schulleiter gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen zu gestalten.

Wie passen Ihre Erwartungen an die Rolle als Schulleiter mit der Realität überein?
Da ich bereits im Vorfeld Kontakt zu anderen Schulleitern hatte, wurden meine Erwartungen an die Rolle als Schulleiter zu sehr großen Teilen durch die Realität bestätigt. Auch wenn mir eine Vielzahl an aufkommenden Themen, wie z.B. Datenschutz, Urheberrecht, Schülerunfallsversicherung, Schulhausbau bekannt war, wurde ich von der Detailtiefe dieser Themen doch überrascht.

Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?
Meine tägliche Arbeit ist äußerst vielseitig und abwechslungsreich, jedoch geprägt von bestimmten Standardprozessen. Zu Beginn eines jeden Morgens überprüfe ich meine E-Mails, bearbeite sie entsprechend oder leite sie zielgerichtet weiter. Neben festgelegten regelmäßigen Meetings, wie beispielsweise den Jour fix-Terminen mit den Abteilungsleitungen, widme ich mich auch regelmäßig meiner Unterschriftenmappe. In dieser werden unter anderem Schulbescheinigungen für unsere Schülerinnen und Schüler gegengezeichnet sowie Anschaffungen für die Schule bestätigt.

Zusätzlich zu meinen Unterrichtsverpflichtungen im Bereich Informatik nehme ich auch an externen Veranstaltungen teil. Dazu gehören u.a. Dienstbesprechungen mit dem Regierungspräsidium und dem Kultusministerium sowie Treffen mit den Schulleitern aller Bruchsaler Schulen.

Was gefällt Ihnen bisher an unserer Schule am besten?
Das Miteinander. Sowohl im Kollegium als auch im Schulleitungsteam und im Sekretariat wird gemeinsam gearbeitet und an einem Strang gezogen. Man hilft sich gegenseitig, unterstützt andere und hat ein offenes Ohr. Diesen offenen Austausch schätze ich sehr.

Welche Veränderungen planen Sie, um die Schullandschaft der HLA weiterzuentwickeln?
In diesem Zusammenhang bevorzuge ich den Begriff „Weiterentwicklungen“ statt „Veränderungen“. Insbesondere das Thema individuelle Förderung wird in Zukunft an Relevanz gewinnen, da die Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schüler zunehmend komplexer wird. Deshalb ist es mir wichtig, dass das vorhandene Konzept zur individuellen und bedarfsgerechten Unterstützung der Schülerinnen und Schüler weiterentwickelt wird. Darüber hinaus halte ich es für notwendig, den Unterricht weiter in den Fokus zu rücken. Leider bin ich mir sicher, dass immer die Gefahr besteht, dass das Wesentliche immer wieder in den Hintergrund gedrängt wird. Nur so können wir eine schulische Umgebung schaffen, die unseren Schülerinnen und Schülern einen echten Mehrwert bietet.

Auf was freuen Sie am Ende des Schuljahres?
An beruflichen Schulen ist das Schuljahresende die Zeit der Abschlussprüfungen und Abschlussfeiern. Deshalb freue ich mich besonders auf die Abschlussfeiern unserer Absolventinnen und Absolventen – auch wenn die ein oder andere Rede von mir erwartet wird.

Wir möchten Herrn Hirsch herzlich für seine Zeit und die Gelegenheit danken, dieses Interview zu führen. Wir wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und alles Gute als Rektor der Handelslehranstalt Bruchsal!